Deutschlands Gaskrise, hausgemachter Ökowahnsinn?

Zwei brennende Gasflammen auf einem Herd, hier Gaskrise
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Die Energiepreise sind auf einem Rekordhoch. So kostet ein Liter Superbenzin laut bezinpreis.de aktuell im Schnitt 2,08 Euro. Bei Gas haben sich nach Angaben von verifox die Preise sogar verdoppelt von 6,65 Cent pro Kilowattstunde auf 12,98 Cent pro Kilowattstunde. Als Treiber wird hier gerne die Erderwärmung und zuletzt auch die Ukraine Krise genannt. Doch ist das wirklich so? Gibt es vom Staat irgendwelche Erleichterungen? All das und mehr wollen wir in diesem Blogartikel erläutern.

Die Energiepauschale: Alternative oder Bauernfänger?

Die Lebenshaltungskosten sind in Deutschland zuletzt stark angestiegen. Zur Entlastung der Bürger wurde die Energiepauschale beschlossen. Dabei bekommt jeder Arbeitnehmer einmalig dreihundert Euro. Doch halt, so einfach ist das jetzt auch wieder nicht. Zuerst einmal ist die Pauschale nur für Arbeitnehmer gedacht. Selbstständige und Unternehmer gehen völlig leer aus. Es ist ja nicht so, dass auch diese Steuerzahler in warmen Wohnungen sitzen möchten.

Selbstständige und Unternehmer hingegen sollen von einer Senkung der Steuervorauszahlung profitieren. Wer keine Vorauszahlungen leistet, geht dann auch hier wieder leer aus. Aber das war noch nicht alles, denn auch bei Arbeitnehmern wird unterschieden. Hierbei heißt es zuerst einmal, dass jeder das Energiegeld zusätzlich zum Gehalt ausbezahlt bekommt. Allerdings auch nur diejenigen, welche einkommensteuerpflichtig sind, das heißt das Gehalt muss über 9.984 € liegen. Ist man also beispielsweise Student oder Auszubildende und erhält ein Gehalt von 800 € dann geht man leer aus.

Betroffen davon wären auch Rentner. Gerade diese Gruppen leiden am meisten von den hohen Kosten, das diese ausgeschlossen werden ist, völlig ad absurdum. Auch diejenigen, die diese Zahlung bekommen, müssen allerdings aufpassen, denn die Pauschale ist nicht steuerfrei. Dazu mal ein Beispiel:

Ein Single erhält 3.000 € Brutto bei Steuerklasse 1. Von den 300 € Energiepauschale, erhält er Netto dann nur etwa 158 €. Bei Energiekosten im Jahr von knapp 700 € wäre das dann nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Eine wirkliche Entlastung sieht anders aus, so infranken.de

Weitere Maßnahmen, welche von der Bundesregierung beschlossen worden sind, helfen von Armut betroffenen Menschen leider nicht direkt. Beispielsweise wird der Arbeitnehmerpauschbetrag rückwirkend für das Steuerjahr 2022 auf 1.200 € erhöht. Der Mindestlohn wird ab Oktober 2022 auf 12 € angehoben. Die 12 € sind hierbei als Bruttobetrag zu verstehen.

Wie andere Länder reagieren

Schauen wir einmal zu den Niederlanden, welche bereits zum zweiten Mal ein umfangreiches Paket geschnürt haben. Hierbei wurde beispielsweise die Energiebeihilfe auf 800 € erhöht. Diese Hilfe steht allen Haushalten zur Verfügung, welche ein niedriges beziehungsweise mittleres Einkommen besitzen. Die Hilfe wird dabei über die Gemeinden ausgezahlt. Ebenfalls wird die Mehrwertsteuer auf Energie ab Juli 2022 auf 9 Prozent gesenkt. Darüber hinaus ist auch eine Senkung der Verbrauchssteuer für Benzin und Diesel im Gespräch, so grenzinfo.eu

Somit zeigt sich, dass andere Länder ihre Bürger besser entlasten.

Die Gaskrise, ein hausgemachtes Problem?

Der Ukraine-Konflikt spaltet die Gesellschaft. Während der eine Teil das Versagen auf Seiten der Bundesregierung sieht, sehen andere Russland als Erpresser an. Fakt ist, dass Gazprom seine Lieferverträge erfüllt. Allerdings ist die Nachfrage in Europa deutlich höher, ein Umstand, welcher Gazprom natürlich ausnutzt. Um höhere Preise durchzusetzen, setzt Gazprom allerdings auf eine künstliche Verknappung.

Diese Probleme sind zum Teil auch hausgemacht. Während Schwellenländer beispielsweise noch bis 2030 ihre CO₂-Emissionen unbegrenzt erhöhen dürfen, wurde in Deutschland der Kohleausstieg bis 2038 beschlossen. Hierunter leiden vor allem Bergbauunternehmen, welche dann massenhaft Arbeiter entlassen müssen. Hier wäre die Entwicklung und Förderung von Alternativen äußerst wichtig. Darüber hinaus sollte man sich im Klaren sein, dass die CO₂-Einsparung lediglich 1/100 Grad ausmacht.

Um für mehr Autarkie zu sorgen, wäre auch eine Ausweitung der Förderung von Photovoltaik- und Solarthermieanlagen sinnvoll. Diese Förderungen gibt es zwar, allerdings ist die Beantragung doch sehr bürokratisch. Wo wir beim Thema Bürokratie sind, diese sollte zwar vereinfacht werden, allerdings tritt in vielen Fällen doch genau das Gegenteil ein.

So müssen mit dem Steuerjahr 2017 zwar keine Belege mehr eingereicht werden, allerdings kann diese der Sachbearbeiter doch noch nachfordern. In solchen Fällen ist es dann wichtig, die Unterlagen zu Hause zu haben. Das erfordert dann natürlich eine gute Struktur und die Einlagerung von Dokumenten. Weniger Aufwand ist also nicht gegeben.

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Torsten

Ich bin Autor, Berater, Redakteur und Betriebswirt. Ich führe die Webseite von Harry Zingel mit bestem Wissen und Gewissen weiter.

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